Lange hat es gedauert und viel Spekulation gab es um den Anteil, den Google bei der Schaltung von AdSense Anzeigen auf Websites bzw. im Suchnetzwerk der Partner behält. Nun hat ein Newsletter bzw. ein offizielles Blog-Posting des zuständigen Produktmanagers Klarheit geschaffen: Rund ein Drittel verdient der Internet-Gigant bei Content-Werbung und sogar fast die Hälfte bei Suchanfragen.
Trotz der auf den ersten Blick vergleichsweise hohen Prozentsätze für den Google-Anteil bleiben aber unter dem Strich normalerweise bei dieser Werbeform immer höhere Einnahmen als bei vergleichbaren Angeboten anderer Web-Dienstleister.
Nachdem Google vor einiger Zeit die detaillierten Klickpreise pro Anzeigeblock über Analytics offengelegt hat, herrscht nun völlige Klarheit über die Geld-Ausschüttung.
Konkret erhält eine Websitebetreiber, der die automatisch auf den Kontext der jeweiligen Inhalte ausgerichteten Anzeigen einbindet, 68 Prozent des Betrages, den wiederum ein AdWords-Kunde für die Schaltung im Content Netzwerk bezahlt. Somit behält Google 32 Prozent ein, allerdings handelt es sich dabei ja nicht um eine reguläre Vermittlungsprovision, sondern damit werden die sicherlich enormen Kosten für die gesamte Abwicklung rund um den Dienst bezahlt. Konkret müssen ja nicht nur Rechnungen gestellt werden, sondern auch Entwicklungskosten für die bislang konkurrenzlose Technologie bezahlt werden. Darüber hinaus wird ein durchaus funktionierender Mail-Support für Publisher geboten, wie wir selbst bereits feststellen konnten.
Bei der Werbung, die bei der direkten Websuche über Google bezahlt wird, erhält der der Partner 51 Prozent, der Rest bleibt dem Unternehmen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Google bekannt gibt, den oben angeführten Prozentsatz seit der Einführung des Werbeprogramms für Content Anzeigen im Jahr 2003 nicht geändert zu haben und den Anteil bei der Suchergebnis-Werbung sogar 2005 erhöht hat.
Damit ist nun vollkommene Transparenz in diesem Bereich eingekehrt, denn bislang konnte man über die “Provision” von Google nur spekulieren. Lange gab es auch bei den Klickpreisen Stillschweigen, seit einiger Zeit können aber über Google Analytics, das direkt mit dem jeweiligen AdSense-Account verknüpft ist, genaue Informationen dazu gewonnen werden. Dadurch weiß man als Google-Partner exakt, welche Anzeigen der eigenen Webpräsenz konkret welchen Klickpreis erzielen. Damit kann insgesamt eine bessere Ausrichtung der Internetangebote vorgenommen werden.
Andere Prozentsätze (etwa für Werbung in Feeds, bei Games oder auf mobilen Geräten) werden im Augenblick noch nicht veröffentlicht, da sich diese laut Google noch verändern.
Um noch mehr Übersicht im Bezug auf die Einnahmen zu ermöglichen, will der Suchmaschinenanbieter demnächst im AdSense-Interface alle erzielten Brutto-Beträge veröffentlichen.
Warum Google diesen Schritt an die Öffentlichkeit macht, wird übrigens in einem Nachsatz in der Mitteilung erklärt: Während andere Werbenetzwerke mit Ausschüttungen von z. B. 80 Prozent Site-Betreiber ködern, insgesamt aber deutlich weniger passende (und damit zum Klick führende) Anzeigen ausliefern, kommt unter dem Strich bei AdSense immer mehr Geld heraus. Das ist eine Tatsache, die jeder Google-Partner nach Einbau der entsprechende Code-Schnipsel in den eigenen Seiten schnell feststellen kann.