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Großer Digicam-Test: Sony Cyber-shot DSC-HX9V Digitalkamera im Praxis-Review

Die Sony Cyber-shot DSC-HX9V (mit angehängtem „B“ als schwarzes sowie mit einem „N“ als goldenes Modell zu erkennen) ist eine hochtechnisierte Digitalkamera mit einem 16 Megapixel-Sensor, 16-fach Weitwinkelzoom von (umgerechnet auf 35-mm-Kleinbild) 24 – 384 mm, Full-HD-Video mit 50 Bildern pro Sekunde und einem GPS-Modul. Erwähnenswert sind neben den üblichen Szenenprogrammen und gewissen manuelle Einstellmöglichkeiten besonders die 42,9-Megapixel-Panoramafotos, die man ganz einfach mit einem Schwenk im Hochformat erzielen kann. Außerdem erstellt die Kamera in einer eigenen Betriebsart Bilder mit Hintergrundunschärfe, um beispielsweise Personen von der Umgebung abzuheben.

Im ausführlichen Test: Die Sony Cyber-shot DSC-HX9V Digicam
Im ausführlichen Test: Die Sony Cyber-shot DSC-HX9V Digicam

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Die Sony DSC-HX9V ist eine handliche Reisezoom-Kamera in der 300 Euro-Preisklasse (erhältlich z. B. bei Amazon.de & .at) und gehört zu den absoluten Bestsellern im Sommer 2011.

Qualität der Fotos bei der HX9V
Die Bildqualität der HX9V kann man als sehr gut bezeichnen, allerdings ist sie nicht herausragend und sie muss sich in Summe der immer noch besten Digicam der letzten Zeit, der leider auslaufenden Panasonic Lumix DMC-TZ10 (bzw. TZ8) geschlagen geben. Wenn Sony einen der ausgezeichneten (und in Konkurrenzmodellen verbauten) 12-Megapixel-Sensoren aus dem eigenen Warenlager gekommen hätte, wäre die Kamera sicher perfekt. Leider hat sich der Hersteller aber offenbar aus Marketingründen für einen 16-Megapixel-Boliden namens „Exmor R“ entschieden.

Das Highlight: Die Full-HD-Videos
Während die Bildqualität bei den Fotos trotzdem überdurchschnittlich ist, begeistern besonders die Videos durch ihre flüssige Wiedergabe. Immerhin hat es Sony geschafft, 50 Vollbilder pro Sekunden zu speichern. Damit lassen sich selbst sehr schnelle Bewegungen flüssig wiedergeben. Während beispielsweise bei vielen Kameras vorbeifahrende Züge oder Autos ein K.O.-Kriterium darstellen, schlägt sich die HX9V wacker. Leider ruckelt der Zoom – wohl durch den vergleichsweise lang ausfahrenden Tubus – öfter mal etwas, was aber die meisten User für den Einsatzzweck im Bereich Homevideo nicht sonderlich stören wird. Dazu kommt ein relativ guter Stereosound, mit dem man wichtige Momente perfekt einfangen kann. Wer die Kamera auf einem Stativ nutzen will, sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass das Zoomen immer zu einer gewissen Vibration führt und auch der Bildstabilisator einen leichten Nachzieheffekt verursacht, was gerade bei längeren Brennweiten berücksichtigt werden muss.

Die Digicam im Praxistest

In der Praxis und nach rund 1000 Fotos und Videos können wir der HX9V ein gutes Zeugnis ausstellen. Sie ist zwar ähnlich wie andere Superzoom-Modelle etwas empfindlich wenn es um das Thema Gegenlicht geht, die HDR-Funktion hilft hier jedoch. Wer Schnappschüsse aufnehmen will, ist mit der Cyber-shot perfekt für alle Situationen gewappnet, denn 10 Bilder pro Sekunde lassen selbst die meisten teuren Spiegelreflexkameras alt aussehen. Leider dauert der Moduswechsel über das schwergängige Wahlrad etwas und unverständlicherweise kann man in der Video-Betriebsart keine Fotos knipsen. In den meisten Modi gibt es zwar sehr praktische Gitterlinien, doch eine Vorschau für das 16:9-Format für Bewegtbilder fehlt leider, weshalb man das Motiv erst nach dem Druck auf den ziemlich tief eingelassenen Aufnahmebutton auswählen kann.

Ähnlich wie bei der mit nahezu identischen Genen ausgestatteten Olympus SZ-30MR gilt auch bei der HX9V, dass weniger eigentlich mehr wäre. Wenn diese beiden Kameras mit einem erprobten 12-Megapixel-Sensor ausgestattet wären, würde wohl die Bildqualität profitieren, denn gerade bei hohen ISO-Werten (sprich wenig Licht) erhält man ein ziemlich weichgespültes Bild. Und selbst bei schönstem Sonnenschein werden die Fotos nicht ganz so gut wie bei der (nicht nur von uns) hoch verehrten Panasonic Lumix DMC-TZ10. Trotzdem gelingen natürlich tolle Fotos, obwohl wir die lila Farbsäume, die bei Gegenlicht bzw. hellen Bildpartien auftreten, lieber in der Kamera eliminiert sähen als diese händisch per Zusatzsoftware entfernen zu müssen. Die erst unlängst von uns getestete Olympus SZ-30MR hat dieses Problem übrigens in etwas schwächer ausgeprägtem Maße, obwohl sie ein deutlich stärkeres Teleobjektiv besitzt.

Leider überzeugt ein Zusatzfeature der DSC-HX9V nicht, nämlich das GPS-Modul. Oft dauert es selbst bei absolut freier Sicht auf den Himmel rund 15 Minuten, bis man ein Signal bekommt und zwischendurch geht leicht einmal der Empfang verloren. In Räumen versagt das GPS nahezu völlig. Außerdem erhält man am Kameradisplay nur die Koordinaten, eine Anzeige von Ort bzw. Sehenswürdigkeit wie bei Panasonic oder Samsung fehlt.

Etwas unverständlich ist in Zeiten der günstigsten Speicherpreise, dass die Fotos der Sony derart komprimiert werden. Denn ein 16-Megapixel-Bild mit gerade einmal vier Megabyte ist doch etwas eigenartig.

Wohl aufgrund der GPS-Funktion und des hohen Stromverbrauchs beim Filmen ist leider die Akkulaufzeit des mitgelieferten Stromversorgers etwas zu gering bemessen. Insofern ist fraglich, ob man einen ganzen Urlaubstag ohne Steckdose auskommt. In unserem Test versagte die HX9V stets nach gut 300 Fotos und kurzen Videos ihren Dienst. Der Hersteller spricht in den technischen Details zur Kamera übrigens von 410 Bildern. Wer also die Sightseeing-Tour mit der Familie vollständig dokumentieren möchte, sollte unbedingt einen Zweitakku mitführen. Hier gibt es übrigens das mit der Kamera mitgelieferte Modell NP-BG1 oder eines mit intelligenter Anzeige der verbleibenden Aufnahmen anstelle eines Balkens namens Sony NP-FG1. Übrigens: Leider hilft auch das schnelle Nachladen nicht. Hier muss man für einen längeren Zeitraum ans Netz, um tatsächlich Wirkung zu erzielen. Außerdem funktioniert die Stromzufuhr im Original-Lieferzustand nur über die Kamera, man muss also gegebenenfalls eine Extra-Ladeschale nachkaufen.

Unser Test-Fazit: Alles in allem ist die Sony Cyber-shot DSC-HX9V eine sehr gute Urlaubs- und Allroundkamera, mit der man schöne Fotos und perfekte Videos aufnehmen kann. Wer diese beiden Funktionen kombiniert haben möchte, kommt an diesem 16-Megapixel-Gadget nicht vorbei. Wer keine Full-HD-Filmchen aufnehmen will, sollte aber weiterhin zu den auslaufenden Modellen Panasonic Lumix DMC-TZ10 bzw. der Variante Panasonic LUMIX DMC-TZ8 ohne GPS greifen. Hier ist die Bildqualität für Fotos noch einen Tick besser als bei der Sony, dafür gibt es aber nur Videos in „HD-ready“. Trotzdem sprechen wir für die HX9V eine Kaufempfehlung aus, weil uns das Gesamtpackage gefällt und die meisten Besitzer dieser Kamera über die kleinen Unzulänglichkeiten sicherlich hinwegsehen werden. Gerade weniger technisch versierte Personen finden in der gut integrierten Hilfefunktion stets eine gute Anlaufstelle abseits des Handbuchs.

Vor- und Nachteile der Sony Cyber-shot DSC-HX9V

+ sehr gute Bildqualität und konsumentenfreundliche Farben
+ Highspeed-Geschwindigkeit mit 10 Bildern pro Sekunde
+ praxistaugliche Allround-Brennweite vom 24 mm WW bis zum 384 mm Tele
+ ausgezeichnete Full-HD-Videoleistung mit 50 Bildern pro Sekunde
+ funktionierendes Schwenkpanorama mit 42,9 Megapixel-Auflösung
+ schneller und zuverlässiger Fokus (auch bei Videos)
+ Freistellfunktion durch berechnete Hintergrundunschärfe
+ griffige Gummierung an Vorder- und Rückseite
+ sehr gutes Display mit 921.000 Bildpunkten
+ belegbare Funktionstaste
+ vorbildlicher „Kameraführer“ als Hilfefunktion im Gerät vorhanden
+ einfache Bildnachbearbeitung direkt in der Kamera
+ Gitterlinien für perfekte Ausrichtung der Aufnahmen
+ diverse manuelle Einstellungsmöglichkeiten

– lila Farbsäume bei hellen Bildpartien
– ruckeliger Zoom störend im Videomodus
– unzuverlässige GPS-Funktion ohne Ortsangabe
– klassentypische, durchschnittliche Akkulaufzeit
– lange Batterieladezeit über USB
– Moduswählrad schwer bedienbar und unübersichtlich
– lange Umschaltdauer zwischen Betriebsarten
– keine 16:9 Hilfslinien für Videos im Fotomodus
– kein Fotografieren im Videomodus möglich

Unser Tipp: Digitalkameras wie die Sony HX9V finden Sie günstig bei Amazon.de & .at oder im T-Online-Shop Deutschland.
Zum Schluss – wie immer – die aktuellen Kamera-Testfotos.  Alle hier gezeigten Bilder stammen übrigens direkt aus der Sony HX9V und wurden nicht bearbeitet.

Zunächst unser fast schon “klassisches” Motiv, das sich gut mit den bisherigen Digicam-Tests vergleichen lässt.

TestfotoHX9V0

Hier noch einige weitere Bilder, die an einem sonnigen Tag in Kärnten/Österreich entstanden.

TestfotoHX9V3

TestfotoHX9V1
Das selbe Motiv als Vergleich auch noch mit der zuletzt getesteten Olympus SZ-30MR aufgenommen:
TestfotoSZ30MR1